Veganer haben sich gegen das Leiden und die Ausbeutung von Tieren entschieden.

Aber ist eine pflanzenbasierte Ernährung wirklich sicher und gesund?

Diese Frage liefert hitzigen Diskussionsstoff und Unsicherheiten.
Mangelt es uns an nichts, wenn wir gänzlich auf tierische Produkte verzichten?
Eine gesunde Ernährung und ausreichende Nährstoffversorgung für Veganer ist gut möglich, vorausgesetzt bestimmte Faktoren werden beachtet.
Viele Studien sprechen dafür, dass eine vegane Ernährung nicht nur ethischer, sondern auch gesünder und nachhaltiger ist, als eine fleischbetonte Ernährung.

Das Vegan-Safe-Programm ist ein speziell auf die Bedürfnisse von Veganern abgestimmtes Konzept.
Vegan zu leben sollte nicht bedeuten, Dinge „wegzulassen“. Die Natur bietet eine Reiche Fülle an Pflanzen, knackiges buntes Obst und Gemüse für eine gesunde Ernährung.

Suboptimal wäre der dauerhafte Konsum fett-und glutenreicher veganer Fertigprodukte.
Für Veganer (und Vegetarier), die aus Zeitgründen ihre Ernährung nicht sorgfältig planen können, kann der gezielte Einsatz von veganen Nahrungsergänzungsmitteln eine sinnvolle Maßnahme darstellen.

Ist eine vegane Ernährung sicher?

Die amerikanische Academy of Nutrition and Dietetics (AND) ist mit 100.000 verifizierten Mitgliedern eine der weltgrößten Organisationen für Ernährungsfachleute. In einer Stellungnahme zum Thema vegane und vegetarische Ernährung kam sie 2016 zusammenfassend zu folgender Beurteilung: „Eine angemessen geplante, vegetarische und vegane Ernährung ist gesund und liefert eine ausreichende Nährstoffversorgung.“
Darüber hinaus kann sie gesundheitsfördernde Effekte bei der Prävention und Behandlung bestimmter Krankheiten haben. Die vegane und vegetarische Ernährung ist unter bestimmten Bedingungen für alle Lebensabschnitte, inklusive Schwangerschaft, Stillzeit, Kleinkindalter, Kindheit, Adoleszenz, spätere Lebensabschnitte und für Athleten geeignet.

Eine pflanzenbasierte Ernährung ist laut AND im Gegensatz zur tierbasierten Kost nachhaltiger und umweltfreundlicher, da weniger Ressourcen verbraucht werden.

Kanada und Australien teilen die Einschätzung, dass eine sorgfältig durchdachte, vegetarische oder vegane Ernährung eine ausreichende Nährstoffversorgung liefern kann.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung ist diesbezüglich tendenziell kritischer.

Für Schwangere, Stillende, Säuglinge, Kinder und Jugendliche wird eine vegane Ernährung von der DGE nicht empfohlen. Laut DGE ist eine ausreichende Vitamin-B12-Versorgung nach derzeitigem Kenntnisstand bei veganer Ernährung nur durch Einnahme eines Nährstoffpräparats möglich. Weitere Nährstoffpräparate sollten dann verwendet werden, wenn der Bedarf einzelner Nährstoffe durch den Lebensmittelverzehr (einschließlich angereicherter Lebensmittel) nicht ausreichend gedeckt werden kann, bzw. eine unzureichende Versorgung festgestellt wurde.

Zu den potentiell kritischen Nährstoffen zählen laut DGE:
Proteine, Omega-3 Fettsäuren, Vitamin D, Riboflavin (Vitamin B2), Calcium, Eisen, Jod, Zink und Selen.